Manifest von Schwarzer und Wagenknecht? – ach Du Scheiße,

jetzt rufen zwei abgehalfterte Politikkühe zu Frieden in der Ukraine auf, so habe ich gedacht, als ich in den Nachrichten, Gazetten lesen konnte, dass Alice Schwarzer und Sarah Wagenknecht eine Petition gestartet haben. Und sie sammeln, so war es zu lesen, alle möglichen AFD-Koriphäen und Querdenker und Schwirbler um sich rum, um aufzuzeigen, wie viele Putin-Versteher es in Deutschland gibt. Und es war auch nachzulesen in vielen Kommentaren von der Welt bis Spiegel wie naiv die Petenten seien, in vielen Kommentaren wurde zudem berechtigt auf die reale Situation in der Ukraine hingewiesen, Geschichten vonmißbrauchten Frauen, gemeuchelten Kindern und dem unsäglichem Leid der ukrainischen Bevölkerung gesprochen.

Wie naiv kann man also sein?

Da ich nicht so sein will, wie viel zu viele, gesitig nicht so flexible Menschen in der Bevölkerung, die z.B. das Narrativ des zögerlichen Bundeskanzlers einfach so nachplappern, habe ich etwas weiter recherchiert und bin auf einen Gastbeitrag des Philosophen Jürgen Habermas gestossen, dem man mangelnde geistige Flexibilität nun wahrlich nicht vorwerfen kann.

Seine lange Abhandlung und sein Schluss, dass der Westen durch die Waffenlieferungen auch eine Verantwortung für Friedensverhandlungen hat, hat bei mir Zustimmung gefunden und so dachte ich mir, auch wenn ich die Initiative von Frau Schwarzer und Frau Wagenknecht aufgrund der Berichte verurteile, naja, ich könnte es ja mal lesen.

Gesagt, getan und schwupps, ich war mal wieder auf die Cancelculture hereingefallen, die Resolution ist gut, analysiert in großen Teilen richtig. Aber kann man diese Resolution unterschreiben, macht man dann nicht gemeinsame Sache mit AFD, Querdenkern und sonstigen „Schwirblern“, also einem Pack, mit dem man nicht in einen Topf geworfen werden will?

Ich erinnerte mich an ein taktisch geschicktes Vorgehen der „Linken“ im Bundestag. Sie nahmen einen SPD-Antrag – ich weiß es nicht mehr genau – zu einem sozialpolitischen Thema und brachten diesen Antrag wortgleich! im Bundestag ein, die SPD-Fraktion lehnte fast einstimmig ab, es kam ja von den Linken und man wollte sich nicht dem Verdacht aussetzen, mit denen gemeinsame Sache im Bund zu machen.

Also: Ich habe die Resolution unterschrieben.

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